Auch wenn Punktwolken seit Jahren Standard in der Vermessung und Planung sind – die Qualität und Ausprägung einer Punktwolke kann sich hinsichtlich Genauigkeit, Punktdichte und der «Abbildungsschärfe» von Objekten stark unterscheiden. Je nach Anforderung und Einsatzgebiet kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Wir helfen Ihnen, die passende Methode für Ihre Aufgabenstellung zu finden, und haben die gängigen Verfahren beschrieben.
Bevor wir Ihnen im Folgenden die verschiedenen Methoden erläutern, machen wir einen kurzen Exkurs in die Funktionsweise von Laserscanning-Sensoren (Lidar). Das Grundprinzip ist nämlich bei allen Systemen identisch: Die Umgebung wird mittels eines Laserstrahls «abgetastet». Dabei werden Laserimpulse in hoher Frequenz (bis zu 1 Mio. Punkte pro Sekunde) ausgesandt, vom Objekt reflektiert und wieder detektiert. Mit dieser Information kann die Distanz zwischen dem Sensor und dem reflektierenden Objekt bestimmt werden. Damit eine Ebene von Punkten erfasst werden kann, wird dieser Laserstrahl über einen rotierenden Spiegel abgelenkt – man kann sich dazu einen Fächer von Laserstrahlen vorstellen, die sich auf einer Ebene befinden. Um nun eine 360°-Aufnahme zu erhalten, dreht sich der Sensor um seine Achse. Für die Berechnung der 3D-Koordinate eines Punktes werden neben der gemessenen Distanz auch die beiden Winkel (Ablenkungsspiegel, Drehung um Achse) benötigt. Diese werden vom Laserscanner ebenfalls gemessen und verarbeitet – es resultiert die bekannte 3D-Punktwolke.
Bei mobilen Systemen wird auf die Drehung um die eigene Achse verzichtet. Die Umgebung wird aufgrund der Bewegung des Systems erfasst. Die technische Herausforderung dabei ist, die genaue Position und Ausrichtung des Scanners im Raum während der Messung zu bestimmen. Dies wird mit zusätzlicher Sensorik gelöst.
Woher kommt die Farbe? Farbinformationen lassen sich nicht mit dem Laserstrahl erfassen, da dieser lediglich einen Wert für die Stärke der Reflexion (Intensitätswert) liefert. Stattdessen werden die Farben über Kamerabilder aufgenommen und anschliessend rechnerisch mit der Punktwolke fusioniert.
Der Laserscanner wird auf einem Stativ aufgebaut. Die Abtastung der Umgebung erfolgt in sehr dichtem Punktraster und erfasst alle Objekte in der näheren Umgebung detailliert. Dieses Verfahren ist gut geeignet für Objekte mit geringer Ausdehnung, wie Gebäude, Kunstbauten etc. und kommt auch dann zum Einsatz, wenn höchste Genauigkeit (≤ 1 cm) oder eine sehr hohe Punktdichte gefordert sind.
+ Hohe Genauigkeit <1cm
+ Hohe Detailschärfe
+ Flexibel und auch bei engen Platzverhältnissen einsetzbar
– Aufwand für Aufnahme steigt mit zunehmender Ausdehnung des Objekts
Meist wird mit einem System bestehend aus zwei Scannern während der Fahrt mit bis zu 80 km/h auf Strasse oder Schiene die Umgebung erfasst. Strassenzüge und Bahnanlagen von mehreren hundert Metern bis hin zu mehreren hundert Kilometern können zügig gemessen werden. Es werden absolute Genauigkeiten (gemessene Landeskoordinate) von 1 cm erreicht, sofern geeignete Passpunkte eingebunden werden. Dabei werden Streckensperrungen vermieden und die Erfassung der Daten kann im laufenden Verkehr erfolgen.
+ Speditive Erfassung von Strassen und Bahnanlagen
+ Hohe Detailschärfe, detaillierte Querschnitte von Strasse und Bahn
+ Effizienze, grossflächige Datenerfassung linearer Objekte
– Nur auf befahrbaren Objekten einsetzbar
– Nur die von der Strasse oder Schiene aus einsehbaren Bereiche können erfasst werden
Tragbare Systeme vereinen die operativen Vorteile von statischen und mobilen Laserscannern: Sie sind leicht und mobil – kurz, sie sind von einer Person tragbar. So können zu Fuss in kurzer Zeit Gebiete oder Gebäude erfasst werden. Diese Messsysteme liefern Punktwolken mit absoluten Genauigkeiten von 1-2 cm. Insbesondere in Gebäuden, Innenstädten oder auch in schwer zugänglichen Bereichen kommen diese Systeme zum Einsatz.
+ Sehr speditive Erfassung von Gebäuden und Fussgängerzonen
+ Auch in schwierigem Gelände einsetzbar (zu Fuss begehbar)
+ Ideal auch als Ergänzung zum Mobilen Laserscanning ab Fahrzeug
– Detailschärfe etwas geringer als beim Terrestrischen oder
Mobilen Laserscanning ab Fahrzeug
Obwohl die Miniaturisierung von Laserscannern bereits weit fortgeschritten ist und erste Systeme für Drohnen existieren, werden derzeit meist noch keine Scanner eingesetzt. Die Punktwolke wird über ein photogrammetrisches Verfahren aus Stereobildaufnahmen berechnet. Aus den vorhandenen Bilddaten kann zeitgleich ein Orthofoto als massstäbliches Bild berechnet und ausgegeben werden. In der Regel liegt die absolute Genauigkeit bei 2-3 cm. Mit dem richtigen Know-how und professionellem Equipment erreicht die Drohnenvermessung mittlerweile aber auch Genauigkeiten von bis zu 1 cm.
+ Sehr geeignet für grossflächige Objekte, zügige Datenerfassung
+ Neben Punktwolke auch Orthofoto
+ Gebiet muss nicht betreten werden
– Nur was von oben einsehbar ist, kann erfasst werden (i.d.R. keine Daten unter Dächern, Bäumen, Vegetation etc.)
– Detailschärfe (Punktwolke) grundsätzlich etwas geringer als beim Scanning
terra vermessungen ag
Obstgartenstrasse 7
CH-8006 Zürich
terra vermessungen ag
Ahornweg 3
CH-5504 Othmarsingen
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